‚Legionäre‘ vom AV Germania kämpften erfolgreich mit
- antonpetzold
- 15. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

Vergangene Woche wurden die Europameisterschaften der Männer und Frauen in Bratislava ausgetragen. Im großen Teilnehmerfeld waren auch aktuelle- und ehemalige Ringer vom AV Germania Markneukirchen.
So kämpfte sich der nunmehr erst 20-jährige Moldawier Aleksandru Solovei mitten durch die Weltklasse zum Bronzeplatz. Nach seinem Auftaktsieg über den Serben Alexa Ilic, lieferte er sich mit dem späteren Europameister Malkhas Amoyan (ARM) einen Kampf auf Biegen und Brechen, den der Moldawier mit 2:7 verlor. In der Hoffnungsrunde bezwang Solovei den Polen Mateusz Bernatek mit 10:8 Zählern und im Kampf um Bronze blieb der Ex-Markneukirchner gegen den bulgarischen Weltklasseringer Aik Mnatsakanian nach Videobeweis zum Kampfende mit 3:1 siegreich.
„Es ist eben unsere Chance, mit knappem Etat junge, aufstrebende Ringer zu verpflichten, die noch recht unbekannt sind“, so Jörg Guttmann, der Aleksandru Solovei mit gerade einmal 18 Jahren nach Markneukirchen holte und der im oberen Vogtland schnell zum Publikumsliebling wurde. Selbst gegen Weltmeister Ibrahim Ghanem (FRA) gewann er in Markneukirchen und lenkte damit auch den Blick der finanzkräftigen Bundesligisten auf sich. Ein Jahr später stand Solovei in Diensten des KSV Köllerbach.
„Das familiäre Umfeld, das er von Markneukirchen her kannte, gab es dort nicht und so teilte er in einigen Telefonaten mit, dass er die Zeiten im Vogtland wieder herbeisehnt“, so Guttmann.
Soloveis Landsmann Mihail Bradu (82 kg) steht immer noch bei Markneukirchen unter Vertrag, lieferte sich mit dem Ex-Weltmeister Burhan Albudak (TUR) einen Kampf auf Messers Schneide, den der Moldawier hauchdünn mit 1:2 verlor. Bleibt der positive Aspekt für Bradu, dass er mit den Weltklasseringern auf Augenhöhe zu kämpfen vermag.
Nicht seinen besten Tag hatte Murazi Mchedlize (125 kg) in Bratislava erwischt, der Ukrainer unterlag im Achtelfinale gegen Azamat Khosonov, einem Griechen mit russischen Wurzeln, mit 0:3 und schied aus, da Khosonov das Finale verfehlte.
Aktuell gab in der vergangenen Saison der Pole Radoslaw Baran seine Visitenkarte in Markneukirchen ab, der auch in der kommenden Saison wieder in Gelenau und Markneukirchen punkten will. In Bratislava kämpfte sich Baran bis ins kleine Finale, wo er nach 6:0-Führung noch mit 6:10 unterlag und die EM auf Platz 5 beendete.
Luca Dariozzi (82 kg) bot zwei gute Kämpfe für Italien, schied nach Sieg über den Belgier Ibrahim Tabaev und einer Niederlage gegen den Bulgaren Svetoslav Nicolov aus dem Wettkampfgeschehen aus. Der Italiener will auch im kommenden Jahr weiterhin für Markneukirchen antreten.
Auch die Ex-Markneukirchner Razvan Kovacs (57 kg) und Stefan Coman (65 kg) schieden nach ihren Auftaktbegegnungen aus dem Titelrennen aus. Kovacs zog es nach seiner Saison in Markneukirchen nach Greiz, Coman fand bislang noch keinen anderen Bundesligaverein.
Die Europameisterschaft selbst fand in ungewöhnlicher Umgebung statt, nachdem Eishockey die große Wettkampfhalle blockierte und Tennis die Ersatzhalle, behalfen sich die slowakischen Organisatoren mit der Reithalle in dem für Pferdesportler weltbekannten Olympiazentrum Samorin, am Rande der slowakischen Hauptstadt, wo in einem riesigen Gelände modernste Pferdesportanlagen gebaut wurden. Auch wenn es für die Athleten und auch Zuschauer mitunter sehr ‚rustikal‘ zuging, die Organisatoren taten alles, um die Europameisterschaft auf gutem Niveau über die Bühne zu bringen und alle arrangierten sich mit der Situation, was erneut zeigt, das Ringer sich überall anpassen und auf überraschende Situationen einstellen können, auch mit einer Europameisterschaft in einer überdimensionalen Reitsporthalle.
Jörg Richter


Comments